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ZAZH – Zentrum Altertumswissenschaften Zürich

Publikationen unserer Mitglieder

Laura Gemelli-Marciano: Presocratici vol. I. Sentieri di spapienza attraverso la Ionia e oltre da Talete a Eraclito

Un brivido di fascinazione e di aspettativa, e insieme di enigma e di mistero, colpisce chiunque abbia qualche dimestichezza e con la Grecia arcaica appena sente nominare i Presocratici. I fondatori della filosofia! Gli iniziatori della scienza! Chi ancora la pensasse così, rimarrà perplesso davanti a questo volume, il primo di tre, che la Fondazione Valla dedica ai «sentieri di sapienza» nella Ionia, nella Magna Grecia e nell’Atene antiche. In compenso, proverà sorprese formidabili nel veder rivoluzionati paradigmi storico-interpretativi resistenti da secoli, se non da millenni, e nel sentir parlare di ‘polymatheis’, di ‘philosophoi’, di ‘rhapsodoi’, di influenze orientali e dell’Avesta – insomma nell’assistere a una nuova sistemazione dei tanti «sentieri di sapienza» che siamo abituati a considerare «presocratica». Con una attenzione straordinaria ai contesti nei quali tale sapienza ha preso forma, Laura Gemelli si pone domande fondamentali: ad esempio se esista «un punto preciso nella storia della Grecia arcaica in cui si possa fissare un’origine della filosofia». Oppure contesta la distinzione consacrata da tempi remoti tra ‘mythos’ e ‘logos’, colloca i protagonisti all’interno delle vicende politiche dell’Asia Minore, ne rivisita i rapporti con Omero ed Esiodo. E allo stesso tempo, con puntualità filologico-critica, ci presenta i personaggi e le opere che ci aspettiamo quando prendiamo in mano un volume intitolato Presocratici. (Quelle: Mondadori)



Daniel Maier, Jörg Frey, Thomas Kraus: The Apocalypse of Peter in Context

“The Apocalypse of Peter in Context” offers scholarly inquiries into this complex and frequently overlooked early Christian text from different angles. By extending the boundaries of traditional analyses, this collection of essays elucidates the eschatological beliefs prevalent in nascent Christian communities and the formative influences that gave rise to perceptions of heaven and hell. Through new approaches to authorship, transmission, and materiality, it explores this early apocryphal text’s complex relationship with Jewish literature of the Second Temple period and its reception in (Late) Antiquity and the Middle Ages in various branches of Christianity. It also presents the first comprehensive English translation of the entire Ethiopic transmission context and further possible Ethiopic witnesses never critically edited and translated before. The result of a multidisciplinary conference, this collection provokes new insights and stimulates further research on this captivating witness to a distinct branch of apocalyptic thought within early Christianity. (Quelle: Peeters)



Christoph Riedweg, Riccarda Schmid, Andreas Victor Walser (Hg.): Demokratie und Populismus in der griechischen Antike und heute

‚Populismus‘ ist ein schillernder Begriff, für den in der Regel ein Antagonismus zwischen ‚dem Volk‘ und einer wie auch immer gearteten ‚Elite‘ als charakteristisch gilt. Angesichts des weltweit evidenten Erstarkens populistischer Tendenzen in den letzten Jahren liegt es nahe, danach zu fragen, ob es bereits im klassischen Athen und dann auch in den hellenistischen Poleis politische Strömungen gab, die als populistisch qualifizieren werden können, und, falls ja, wie sich diese manifestiert haben. Ist es das Erstarken von Eliten, das zu populistischen Gegenbewegungen führt? Welche Rolle spielten autoritäre Führungspersönlichkeiten, die geradezu ein Merkmal moderner populistischer Strömungen sind? Diese und weitere Fragen möchte der vorliegende Band, der aus der 1. internationalen Tagung des ZAZH hervorgegangen ist, im Dialog mit der Gegenwart und aktueller politikwissenschaftlicher Forschung erörtern. Dahinter steht die Überzeugung, dass die moderne Demokratieforschung vielfältige Analyseinstrumente für neue Einsichten in die antiken Phänomene zur Verfügung stellt und umgekehrt auch der virulente Populismus der Gegenwart durch die historische Perspektivierung besser verstanden werden kann. (Quelle: De Gruyter)



Fabian Zogg: Vergils Œuvre. Die Trias und ihre Appendices (Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft, Bd. 61) (Basel: Schwabe 2023)

Vergil verband seine Eklogen, Georgica und Aeneis so geschickt zu einer Einheit, dass Autoren wie Properz und Ovid bei der Konzeption eigener Gesamtwerke vor einer Herausforderung standen. Daneben sind ab dem 1. Jahrhundert nach Christus angeblich vergilische Jugendwerke bezeugt, die heute mit dem Titel Appendix Vergiliana bezeichnet werden und im Mittelpunkt der Studie stehen. Diese vergilischen iuvenilia bildeten keine konstante Sammlung; vielmehr wurde Vergils Trias im Laufe der Zeit durch unterschiedliche Appendices ergänzt. Dies zeigt sich nicht nur in der antiken und mittelalterlichen Rezeption, sondern auch in den Handschriften selbst. Dank einer neuen Erklärung der komplexen Überlieferung lassen sich die Veränderungen von Vergils Œuvre in diesen materiellen Textzeugen endlich besser verstehen. (Quelle: Schwabe)



Corinna Reinhardt (ed.): In the Grecian Style. Emulating Greek Vases in 19th Century Ceramics and the Arts Proceedings from an International Conference, Erlangen July 16-17, 2021 (Baden-Baden: Ergon 2023)

From its discovery in the mid-18th century onwards, the black-glazed pottery of ancient Greece set several trends in the history of taste in Europe. This was also especially true in the Victorian era, which took a systematic interest in copying not only shapes and décors of the pots but also the ancient technique itself. This conference volume aims at enlightening our study of this new phase, which has received little attention so far. In ten chapters, it provides deep insights into the various approaches of several factories and players in England, France, Germany and Italy, painting a lively picture of the reception of the Greek vase in 19th-century crafts and the arts. (Quelle: Ergon)



Ruben A. Bühner: Paulus im Kontext des Diasporajudentums Judenchristliche Lebensweise nach den paulinischen Briefen und die Debatten um "Paul within Judaism" (Tübingen: Mohr Siebeck 2023)

Unter dem Stichwort „Paul within Judaism“ kommt es in jüngerer Zeit v.a. im angelsächsischen Bereich zu fundamentalen Neuinterpretationen der Paulusbriefe, gerade auch durch das verstärkte Interesse von jüdischen Exegetinnen und Exegeten. Zur Diskussion steht dabei kaum noch die jüdische Identität des Paulus im Allgemeinen, sondern speziell die Relevanz des Judeseins für die Lebensführung des christusgläubigen Paulus. In diesem Kontext untersucht Ruben A. Bühner die Kontinuität jüdischer Lebensweise vor und nach der Hinwendung von Juden zu Christus. Indem er die paulinischen Aussagen im Kontext eines vielfältigen Diasporajudentums interpretiert, argumentiert er zugleich für eine vermittelnde Position in einer zunehmend ideologisch aufgeladenen Debatte. Paulus versteht sich demnach sowohl als Jude und als einer jüdischen Lebensweise verpflichtet, wie er sich zugleich als „in Christus“ auch der Gemeinschaft mit Nichtjuden verpflichtet sieht. (Quelle: Mohr Siebeck)



Michael Bird, Ruben A. Bühner, Jörg Frey, Brian Rosner (Hg.): Paul within Judaism. Perspectives on Paul and Jewish Identity (Tübingen: Mohr Siebeck 2023)

Die Beiträge in diesem Konferenzband repräsentieren den neuesten Stand der Forschung zu den kontroversen Debatten um das Verhältnis des Paulus zum Judentum. Zu den Schlüsselfragen, die hier diskutiert werden, gehören unterschiedliche Perspektiven auf die jüdische Identität, jüdische Halacha, die Beziehung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Jesusanhängern sowie die Auseinandersetzungen um judenchristliche Identität in der Antike. (Quelle: Mohr Siebeck)



D. Aulić-Baumgartner, A. Guirard, J. Held, M. Mohr (Hg.): Archäologien 2020! 1. Studentische Archäologische Forschungstagung (SAFT), Universität Zürich, 16. März 2019 (Zürich: Bothros 2023)

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Die meisten Beiträge und Ideen, welche im Verlauf des Archäologiestudiums zu Papier gebracht werden, stranden in privaten Ordnern und Schubladen. Es fehlt an geeigneten Plattformen, welche es Studierenden ermöglicht ihre Forschungsergebnisse wissenschaftlich begutachten zu lassen und einem interessierten Publikum vorzustellen. Die Herausgeberschaft machte es sich zum Ziel, diese Lücke zu schliessen und rief kurzerhand die Studentischen Archäologischen Forschungstagungen (SAFT) ins Leben. Der vorliegende Band umfasst Beiträge, welche an der 1. Forschungstagung vom 16. März 2019 an der Universität Zürich vorgestellt wurden (Quelle: Bothros).



Konrad Schmid: Das Exodusbuch heute lesen (Zürich: TVZ, 2023)

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Das biblische Exodusbuch erzählt den Auszug Israels aus „dem Sklavenhaus Ägypten“. Knapp und verständlich stellt Prof. Dr. Konrad Schmid die wesentlichen biblischen Passagen des Auszugs Israels aus Ägypten, der Zehn Gebote und der Zeit am Sinai vor. Er analysiert die historischen Hintergründe, zeigt aber auch die modernen Wirkungen des Exodusbuchs auf (Quelle: TVZ).



Rita, Gautschy, Nesina Grütter, Matthias Müller (Hg.): Von Elephantine bis Ugarit. Festschrift für Prof. Dr. Hanna Jenni (Münster: Zaphon, 2023)

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Der 116. Band der Reihe Ägypten und Altes Testament (ÄAT) beinhaltet zwölf interessante Beiträge aus den verschiedenen Schaffensbereichen von Prof. Dr. Hanna Jenni, die an der Universität Zürich Ägyptologie lehrt.



Manuel Nägele: Paulus und der Nous. Eine Untersuchung zur paulinischen Anthropologie vor dem Hintergrund hellenistisch-jüdischer und griechisch-römischer Konzeptionen (Tübingen: Mohr Siebeck, 2023)

Welche Rolle spielt die Vernunft im Menschen? Gibt sie souverän den Ton an für das Verhalten oder ist sie Spielball der Triebe? Diese Fragen um die Vernunftbegabung des Menschen werden in den philosophischen Strömungen der Antike breit diskutiert. Manuel Nägele geht davon aus, dass auch der Apostel Paulus infolge des kulturellen Austausches der Zeitenwende von diesen Debatten nicht unberührt blieb. Aufbauend auf der Verwendung des Lexems νοῦς (nous, gr. „Vernunft“/„Geist“) in zeitgenössischen Texten versucht er, dessen Semantik in den paulinischen Briefen neu zu beleuchten und nach den anthropologischen Implikationen zu fragen, die sich daraus für das Menschenbild des Apostels ergeben. Was genau im Menschen bezeichnet Paulus mit νοῦς? Ist es die Vernunft, der (göttliche?) Geist, ein konkreter Gedanke oder etwas ganz anderes? Anders als andere anthropologische Termini hat die Paulusexegese νοῦς bislang vernachlässigt (Quelle: Mohr Siebeck).



Jörg Frey, Jens Schröter, Martin Wallraff (Hg.): Paulusmemoria und Paulusexegese. Römische Begegnungen (Tübingen: Mohr Siebeck, 2023)

Der vorliegende Band befasst sich mit der Beziehung von Paulus zu Rom in historischer und wirkungsgeschichtlicher Perspektive. Damit tritt er neben den 2020 in derselben Reihe erschienenen Band zu Petrus, dem anderen wichtigen Apostel Roms und des stadtrömischen Christentums. Behandelt werden die einschlägigen literarischen und archäologischen Zeugnisse der Beziehung des Paulus zu Rom und deren Bedeutung für die Rezeption des Apostels in der Geschichte des Christentums. Als wichtige literarische Dokumente werden der Römerbrief des Paulus, dessen Beziehung zum stadtrömischen Christentum intensiv diskutiert wird, die Apostelgeschichte des Neuen Testaments, der 2. Timotheus- und der 1. Clemensbrief sowie Texte der Paulusrezeption des 2. und 3. Jahrhunderts behandelt. Weitere Beiträge sind der Paulusbasilika an der Via Ostiensis über dem Grab des Paulus, dem wichtigsten archäologischen Zeugnis für Paulus in Rom, und der Bedeutung der Paulusreliquie für den päpstlichen Machtanspruch gewidmet (Quelle: Mohr Siebeck).



Christoph Riedweg: Pythagore. Sa vie, son enseignement, sa postérité. Traduit de l'allemand par Corentin Voisin (Paris: Les Belles Lettres, 2023)

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Pythagore hante l’imagination contemporaine, sans représenter toutefois bien plus qu’un nom associé à des découvertes mathématiques. Pourtant, pour les anciens, Pythagore faisait partie des sages incontournables. Il aurait même inventé le mot « philosophie ». Dans cette étude précise et accessible, Christoph Riedweg retrace les contours possibles de cette figure entourée de légendes et de récits accumulés tout au long de l’Antiquité. Il dégage ainsi les traits probables de sa personnalité, les composantes de sa pensée comme celle de ses successeurs et brosse un portrait de la secte qu’il fonda en Italie du Sud dans le dernier tiers du VIe siècle av. J.-C. De l’approche philosophique jointe à l’histoire et à la sociologie, il résulte une description possible de la vie de Pythagore, de son enseignement, mais aussi de sa postérité jusqu’à nos jours. (Quelle : Babelio) Mehr Informationen



U. Babusiaux, C. Baldus, W. Ernst, F.-S. Meissel, J. Platschek, T. Rüfner (Hgg.): Handbuch des Römischen Privatrechts (Tübingen: Mohr Siebeck, 2023)

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Das neue Standardwerk für Römisches Privatrecht bietet eine umfassende Darstellung des aktuellen Forschungsstandes, unentbehrlich für Juristen, Althistoriker und Altphilologen. Der Schwerpunkt liegt auf der Diskussion der spätrepublikanischen und kaiserzeitlichen römischen Jurisprudenz, wobei eine intensive Bezugnahme auf den Prozess erfolgt. Die juristische Papyrologie und Epigraphik sind ebenso berücksichtigt wie die provinziale Rechtspraxis. (Quelle: Mohr Siebeck) Mehr Informationen



Von der Antike begeistert!

Dieses Buch widmet sich philosophischen, politisch-historischen, christlich-theologischen, linguistischen und wissenschaftsgeschichtlichen Themen von der Antike bis zur Moderne. Die Beiträge behandeln ein weites Spektrum: von Homer über Wilamowitz bis zur Digitalisierung im Bibliothekswesen, von Thukydides über Platon bis zum modernen Rap, vom alten Testament über die christliche Antike bis zur Reformation. Als Festschrift für den Zürcher Gräzisten Christoph Riedweg, überreicht anlässlich seiner Emeritierung, spiegelt der Band das breite und vielfältige Interesse eines Menschen, der seine Begeisterung für die Antike lebt und weiterzugeben vermag. (Quelle: Schwabe Verlag)



Konrad Schmid (Hg.): Heilige Schriften in der Kritik (Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2022)

Wie steht es um die historische Bibelkritik innerhalb der Theologie und den Kirchen? Lässt sich empirisch erfassen und beschreiben, inwiefern sich historisch-kritische Zugänge zur Bibel in den religiösen und theologischen Vollzügen des Christentums niedergeschlagen haben? Welche religiösen Kulturen und Verhaltensweisen ergeben sich aus kritischen oder nichtkritischen Wahrnehmungen heiliger Schriften? Welche Chancen bieten sich einer historisch besser informierten religiösen und kirchlichen Praxis? Eröffnen sich Möglichkeiten einer integralen Berücksichtigung eines aufgeklärten Umgangs mit heiligen Schriften im Christentum, aber auch im Judentum und im Islam?



Jörg Frey: Vom Ende zum Anfang. Studien zum Johannesevangelium. Kleine Schriften IV (Tübingen: Mohr Siebeck 2022)

Die in diesem Band versammelten Studien aus den Jahren 2009–2021 erörtern Grundfragen der Interpretation des Johannesevangeliums, seiner Logik, seiner Christologie und anderer zentraler Themen. Sie bieten exemplarische Textinterpretationen und erörtern die Frage nach dem Kontext des Evangeliums und seinem Verhältnis zum Judentum.



Jörg Frey, Uta Poplutz (Hg.): Taufe und Heil im Johannesevangelium (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2022)

Die Frage der Sakramente war lange ein Klassiker der Diskussion um das Johannesevangelium, besonders im Zeichen literarkritischer Auslegungsmodelle. In der neueren, synchron orientierten Forschung ist das Thema zurückgetreten. Nachdem zuletzt vor allem die Frage der Eucharistie im Horizont antiker Mähler wieder neu in die Diskussion gekommen ist, nimmt der vorliegende Band das Thema der Taufe aus unterschiedlichen, primär synchronen Perspektiven auf. Die Taufe steht wohl nicht im Zentrum der johanneischen Theologie, sie ist aber auch nicht irrelevant für den Evangelisten. Vielmehr verbindet sie sich mit unterschiedlichen Aspekten der Metaphorik und Symbolik, der Soteriologie, Pneumatologie und Anthropologie. Die Beiträge des Bandes nehmen die Linien der älteren Forschung kritisch auf und beleuchten die johanneische Darstellung Johannes des Täufers, die Bedeutung der Taufe mit dem Geist, die Bezüge der Fußwaschungserzählung und die Bedeutung der Taufe für die johanneische Anthropologie.



Anne Kolb: Tituli Helvetici. Die römischen Inschriften der West- und Ostschweiz (Bonn: Verlag Dr. Rudolf Habelt 2022)

Die römischen Inschriften der West- und Ostschweiz. In Zusammenarbeit m. Bartels, Jens/ Hächler, Nikolas/ Hartmann, Benjamin/ Willi, Anna/ Baldasarre, Yannick. Mit Beitr. v. Speidel, Michael Alexander/ Ackermann, Regula/ Geisseler, Sebastian . 2022. 552 S., zahlr. (2 farb.) Abb., 30 cm. - Pp.



Laura Napoli: Die neue Muse. Eine poetologische Lektüre von pseudo-Euripides' Rhesos (Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier 2022)

Der dem Tragiker Euripides zugeschriebene Rhesos, der mittlerweile als frühhellenistische Tragödie gelesen werden kann, erzählt von den Geschehnissen der sogenannten Dolonie, des 10. Buches der homerischen Ilias, aber im Gegensatz zu dieser nicht aus der griechischen, sondern aus der trojanischen Perspektive. Der Auftritt der poetologisch bedeutsamen Muse am Ende des Dramas ist eine gattungsspezifische Innovation, die sich deutlich von allen anderen Neuerungen in diesem Text abhebt. Die Rede der Muse, der Trägerin einer textinhärenten Poetik, erweist sich als durchsetzt mit meta- und autopoetischen Reflexionsmomenten, die für das Verständnis der ganzen Tragödie von Bedeutung sind. Im Zentrum dieser Studie steht somit die ,neue Muse' nicht nur als eine handelnde Figur im Text, sondern vor allem auch im Sinne des innovativen Schaffens des Rhesos-Dichters.



Severin Hof: Multiperspektivität und dramatische Wirkung in der sophokleischen Tragödie (Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag 2022)

Multiperspektivität ist, was das Drama von anderen Literaturgattungen unterscheidet. Dieses zentrale Merkmal hat in der Erforschung des antiken Dramas aber bis jetzt nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhalten. Dies ändert diese Studie, indem sie für den altgriechischen Tragiker Sophokles nachzeichnet, wie dieser diese Ressource systematisch nutzte, um zum dramatischen Funktionieren seiner Stücke beizutragen. Dabei gewinnt sie durch die Analyse dreier bis heute zurecht berühmter und in ihrer Deutung umstrittener Dramen – Aias, Antigone und Elektra – neue interpretatorische Erkenntnisse.



Christoph Reusser, Martin Bürge: Exekias und seine Welt (Rahden: Verlag Marie Leidorf 2022)

Anläßlich mehrerer Jubiläen der Archäologischen Sammlung und der Klassischen Archäologie der Universität Zürich fand die Sonderausstellung “Exekias hat mich gemalt und getöpfert” statt, zu deren Rahmenprogramm eine Tagung gehörte, deren Begleitband hier vorgelegt wird. Er ist dem Andenken John Robert Guys [1949-2020] gewidmet und enthält eine Einleitung, 15 Aufsätze und eine Bibliographie.



Jörg Frey: Theology and History in the Fourth Gospel: Tradition and Narration (2022)

Jörg Freys „Theology and History in the Fourth Gospel: Tradition and Narration“ liegt nun auch in einer koreanischen Übersetzung vor.



Jörg Frey: Vom Ende zum Anfang (Tübingen: Mohr Siebeck 2022)

Die in diesem Band versammelten Studien aus den Jahren 2009 bis 2021 erörtern Grundfragen der Interpretation des Johannesevangeliums, seiner Logik, seiner Christologie und anderer zentraler Themen. Sie bieten exemplarische Textinterpretationen und erörtern die Frage nach dem Kontext des Evangeliums und seinem Verhältnis zum Judentum.



Fabienne Haas Dantes: Transformation eines Königs (Basel/Berlin: Schwabe 2022)

Der Mumienschmuck des Tutanchamun ist der einzige geschlossene Befund an einer Königsmumie des Neuen Reichs. Die Autorin untersucht ihn als aussagekräftiges Zeugnis für den nach-amarnazeitlichen theologisch-kultischen Wandel und lässt die schwer fassbaren Jenseitsvorstellungen dieser Periode erahnen. Zum einen rekonstruiert sie auf Grundlage der Artefakte ein materialbasiertes Bestattungsritual: Die rituellen Handlungen sollten die vierzehn zentralen Transformationsstufen erwirken, deren Ziel die posthume Gottwerdung des Königs war, und mit spielerischen Namensschreibungen wird die Person des Königs mit den Himmelsgestirnen Sonne und Mond in eine direkte Relation gestellt. Zum anderen ordnet die Autorin die Beigaben in den religionshistorischen Kontext ein und zeigt, dass nach der Reform der Amarnazeit ein Bemühen heranreift, die Unterwelt mit all ihren wichtigen Komponenten wiedereinzurichten und um neue Elemente zu erweitern.



Jörg Frey: Qumran and Christian Origins (Waco, Tx: Baylor University Press 2022)

Among the archaeological discoveries of the modern era, the Qumran site and the Dead Sea Scrolls are some of the most significant. These finds offer rich understanding of not only Judaism but also the Christian New Testament. Jörg Frey, through careful study and insight, illuminates these texts for the modern reader. Qumran and Christian Origins examines the hermeneutical framework of Qumran scholarship, patterns for relating the Scrolls to early Christianity, and the methodological challenges faced by comparisons between Qumran texts and New Testament writings.



Manuel Nägele: Die Bibel auslegen. Eine Methodenlehre (Gütersloh: Penguin Random House 2022)

Dieses Lehrbuch ist für alle gemacht, die im Rahmen eines Theologiestudiums biblische Texte auslegen wollen, ohne dabei besondere Sprachvoraussetzungen mitbringen zu müssen. Alle eingeführten Methodenschritte wissenschaftlicher Exegese werden beschrieben und anhand ausgewählter Beispiele aus dem Alten und dem Neuen Testament angewendet. Das Buch richtet sich in erster Linie an Lehramtsstudierende, bietet aber auch Schülerinnen und Schülern in Religion-Leistungskursen sowie Prädikanten oder interessierten Nicht-Theologen einen niederschwelligen und immens praktischen Zugang zu einer methodischen Erschließung biblischer Texte.



Ariane Ballmer, Katharina Schäppi, Philippe Della Casa: Der Westabhang des Mont Lassois (Vix / F) (Basel: LIBRUM Publishers & Editors 2022)

Der früheisenzeitliche Fundplatz am Mont Lassois bei Vix (Dép. Côte d’Or, Frankreich) ist insbesondere durch das außerordentlich reich ausgestattete Frauengrab bekannt sowie durch die komplex befestigte Plateausiedlung mit Monumentalbauten und Importen aus dem Mittelmeerraum. Die Entdeckungen am Champ Fossé bereichern die bisherigen Kenntnisse zum späthallstattlichen «Fürstensitz» am Mont Lassois insofern, als dass sie den Blick für das Alltägliche im Kontext des Extravaganten öffnen: Bauarbeiten, Handwerk, Wohnen – dies zur kurzen Blütezeit der «Protourbs» um 500 v. Chr. Die Ausgrabungen haben zudem gezeigt, dass das Champ Fossé in der Mittellatènezeit platzartig umgestaltet und den deformierten Waffenteilen nach zu urteilen kurzfristig für Kulthandlungen genutzt wurde. Damit ist die am Mont Lassois bisher einzige archäologische Kulturschicht aus der Latènezeit belegt. In dieser Monografie werden die Befunde und Kleinfunde aus den Zürcher Ausgrabungen am Champ Fossé vorgelegt und in ihrem Zusammenhang besprochen. Die umfassende Synthese ist auf Französisch und Englisch übersetzt.



Gunther Martin, Samuel C. Zinsli (Hg.): Historiae Augustae. Colloquium Turicense Atti dei Convegni sulla Historia Augusta XIV (Bari : Edipuglia 2021)

Samuel C. Zinsli – Gunther Martin, Vorwort; Cécile Bertrand-Dagenbach, La table de Didius Julianus; Bruno Bleckmann, Historia Augusta, Zonaras und Herodian; Hartwin Brandt, Epigraphisch-numismatische Kommentarnachträge zu den Jahren 238/239; Diederik Burgersdijk, Cicero and the Historia Augusta; Michel Christol, Amis et Juristes dans l’Histoire Auguste; Daniël den Hengst, Ammianus and the Historia Augusta. A shadow play; Romain Loriol, Les présages dans la Vie de Sévère : un sous-texte ironique; Marc Mayer i Olivé, Eppur si muove : la aparente inmovilidad de Antonino Pío en la Historia Augusta (AP 7, 12); Agnès Molinier Arbo, L’histoire peut-elle se répéter ? Le devenir de Rome selon l’auteur de l’Histoire Auguste; Felix Mundt, Vopiscus und die Sibylle: die HistoriA Augusta als literatursatire; Dennis Pausch, Saevior Domitiano, impurior Nerone. form und funktion von schmähungen in der Historia Augusta; Benoît Rossignol, De Lyon à l’Arabie… notes sur Clodius Albinus, sa carrière, et ses soutiens dans l’Histoire Auguste; Timo Stickler, Die blemmyer in der Historia Augusta; Massimiliano Vitiello, Better a senex than principes pueri: senatorial ideology in the election of emperor Tacitus; Giuseppe Zecchini, L’Historia Augusta e l’expeditio germanica di Massimino il Trace



Barbara Villani (Hg.): De adoratione et cultu in spiritu et veritate, Buch 1 (Berlin/Boston: de Gryter 2021)

Kyrill von Alexandriens vermutlich erste Schrift, der Dialog "Über Anbetung und Verehrung in Geist und Wahrheit" bietet eine ethisch-moralische Anleitung für ein christliches Leben, die aus der Exegese ausgewählter Passagen aus dem Pentateuch hergeleitet wird. Im ersten Buch wird die Entstehung des Menschen, sein Fall in die Sünde, die Gefangenschaft unter Satan sowie die anschließende Reue und Errettung durch Gott thematisiert. Methodisch erfolgt dies durch allegorisch-typlogogische Auslegung bestimmter Episoden aus den Büchern Genesis und Exodus. Im Hintergrund steht dabei die Kontinuität von Altem und Neuem Testament, wobei das Alte Testament als Pädagoge dient und in der Erfüllung im Neuen Testament einen Weg zu einer moralischen Lebensweise aufzeigen kann. Bis heute wird als Grundlage der im 17. Jahrhundert herausgegebene Text von Jean Aubert verwendet, der auf lediglich zwei Handschriften basiert. In diesem aus einer Zürcher Dissertation hervorgegangenem Band wird nach einer ausführlichen Einleitung zu Autor und Werk der griechische Text des ersten Buches zum ersten Mal auf der Basis aller bekannter Textzeugen kritisch erschlossen, übersetzt und mit kommentierenden Anmerkungen versehen.



Philipp Roelli: Latin as the Language of Science and Learning (Berlin/Boston: De Gruyter 2021)

This book investigates the role of the Latin language as a vehicle for science and learning from several angles. First, the question what was understood as ‘science’ through time and how it is named in different languages, especially the Classical ones, is approached. Criteria for what did pass as scientific are found that point to ‘science’ as a kind of Greek Denkstil based on pattern-finding and their unbiased checking. In a second part, a brief diachronic panorama introduces schools of thought and authors who wrote in Latin from antiquity to the present. Latin’s heydays in this function are clearly the time between the twelfth and eighteenth centuries. Some niches where it was used longer are examined and reasons sought why Latin finally lost this lead-role. A third part seeks to define the peculiar characteristics of scientific Latin using corpus linguistic approaches. As a result, several types of scientific writing can be identified. The question of how to transfer science from one linguistic medium to another is never far: Latin inherited this role from Greek and is in turn the ancestor of science done in the modern vernaculars. At the end of the study, the importance of Latin science for modern science in English becomes evident.



Philipp Roelli (Hg.): Liber Aurelii ‘On Acute Diseases’ (Stuttgart: Hiersemann 2021)

Der Liber Aurelii ist ein offenbar in der Spätantike kompilierter, lateinischer medizinischer Text. Er ist der erste Teil eines zweibändigen, größtenteils therapeutischen Werkes, der akute Krankheiten behandelt. Der Autorenname ist fiktiv und in den ursprünglichsten Handschriften nicht enthalten. Das Werk ist eine recht erfolgreiche anonyme Kompilation, die in erster Linie auf Quellen der methodischen Schule, insbesondere des Soran von Ephesos (2. Jh. n. Chr.), basiert. Die vorliegende Edition rekonstruiert auf der Basis der direkten Überlieferung einen Archetyptext, der ins 8. Jahrhundert gehören dürfte, und präsentiert zudem auf gegenüberliegenden Seiten den Text der Kurzfassung und denjenigen Garioponts synoptisch. Durch diese direkte Gegenüberstellung der beiden Überarbeitungen wird u.a. deutlich, wie Ärzte des Hochmittelalters versuchten, den Sinn ihrer Textvorlage zu verstehen. In den verderbten Archetyptext wurde bewusst nur minimal eingegriffen, ein spezieller Apparat präsentiert die Verbesserungsvorschläge des Editors. Ein Glossar am Ende der Edition bietet außerdem Erklärungen für das ungewöhnliche, fachspezifische Vokabular des Textes.



Frank Rühli, Andreas Thier (Hg.): Weissbuch Corona (Basel: NZZ Libro 2021)

Die COVID-19-Pandemie hat sich in rasantem Tempo ausgebreitet, sie hat die Welt vor umfassende Herausforderungen gestellt und tief in alle Bereiche des menschlichen Miteinanders eingegriffen. Das Gesundheitssystem, die Regierung, die Verwaltung und die Parteien, das Staatsverständnis und das Rechtswesen, die Wirtschaft, der Verkehr, die Wissenschaft, Forschung und Bildung, unser Sozialverhalten, Ethik und Religion – kein Bereich des öffentlichen Lebens blieb von der Krise unberührt. Und die Folgen dieser Umwälzungen sind noch längst nicht abschätzbar. Hier setzt das Weissbuch Corona an: Erstmals in einem interdisziplinär angelegten Band zu diesem Thema versammelt, untersuchen 40 Expertinnen und Experten, Praktikerinnen und Praktiker aus allen Lebens- und Wissensbereichen die mittel- und langfristigen Auswirkungen von Corona für die Gesellschaft und das öffentliche Leben in der Schweiz. Fachliche Analysen und Erfahrungsberichte aus der Praxis vermitteln Erkenntnisse aus der Pandemie. Sie zeigen Perspektiven für die Zeit nach der Krise auf und treiben damit auch gesellschaftliche Debatten voran. Die so gewonnenen Lehren aus der Corona-Pandemie können helfen, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft für künftige Krisen zu stärken.



Konrad Schmid, Jens Schröter: The Making of the Bible (Cambridge, Mass: Harvard University Press 2021)

The Bible as we know it today is best understood as a process, one that begins in the tenth century BCE. In this revelatory account, a world-renowned scholar of Hebrew scripture joins a foremost authority on the New Testament to write a new biography of the Book of Books, reconstructing Jewish and Christian scriptural histories, as well as the underappreciated contest between them, from which the Bible arose. Recent scholarship has overturned popular assumptions about Israel’s past, suggesting, for instance, that the five books of the Torah were written not by Moses but during the reign of Josiah centuries later. The sources of the Gospels are also under scrutiny. Konrad Schmid and Jens Schröter reveal the long, transformative journeys of these and other texts en route to inclusion in the holy books. The New Testament, the authors show, did not develop in the wake of an Old Testament set in stone. Rather the two evolved in parallel, in conversation with each other, ensuring a continuing mutual influence of Jewish and Christian traditions. Indeed, Schmid and Schröter argue that Judaism might not have survived had it not been reshaped in competition with early Christianity. Translated by Peter Lewis



Jörg Frey: Tanulmányok az Apokalipsizishez (Debrecen: Reformierte Theologische Universität Debrecen 2021)

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Jörg Freys „Studien zur Apokalypse“ liegen nun auch in ungarischer Übersetzung vor. Übersetzt von Hajnalka Ravasz, herausgegeben in der Reihe Patmos-Bibliothek (Bd. 12) und mit einem Nachwort von Imre Peres.



Jörg Frey, Nadine Ueberschaer (Hg.): Johannes lesen und verstehen. Im Gespräch mit Jean Zumstein (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2021)

Der Band dokumentiert ein Symposium an der Universität Zürich anlässlich des 75. Geburtstags von Prof. Dr. Jean Zumstein. Er bietet in thematischer Vielfalt ein Gespräch mit den Forschungen des Jubilars zum Johannesevangelium. Die einzelne Beiträge reflektieren die bleibende Bedeutung des narratologisch begründeten, hermeneutisch und theologisch ausgerichteten Ansatzes der Johannesauslegung Zumsteins und diskutieren sie vor allem anhand der johanneischen Abschiedsreden und Ostererzählungen im Kontext der neuesten Forschungsentwicklungen zum vierten Evangelium. Reflexionen zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Evangeliums bei Antoine de Saint-Exupérie runden den Band ab.



Jörg Frey: om Ende zum Anfang. Studien zum Johannesevangelium. Kleine Schriften IV (Tübingen, Mohr Siebeck 2022(

Die in diesem Band versammelten Studien aus den Jahren 2009–2021 erörtern Grundfragen der Interpretation des Johannesevangeliums, seiner Logik, seiner Christologie und anderer zentraler Themen. Sie bieten exemplarische Textinterpretationen und erörtern die Frage nach dem Kontext des Evangeliums und seinem Verhältnis zum Judentum.



Lukas Thommen: Die römische Republik (Stuttgart: Kohlhammer 2021)

Die Auseinandersetzung mit der römischen Republik eröffnet faszinierende Einblicke in die Formierung politischer Gemeinschaft, Staatenbildung und Herrschaftssicherung. Rom stellt ein beeindruckendes Beispiel für einen aristokratischen Staat dar, der zur Weltmacht expandierte, dabei fremde Völker aufnahm, schließlich aber in eine tiefe Krise geriet und einen Systemwechsel zum Kaisertum vollzog. Dennoch wurden bereits in der Republik die entscheidenden Grundlagen für die politischen und rechtlichen Errungenschaften gelegt, mit denen Rom die weitere Entwicklung Westeuropas nachhaltig prägte. Lukas Thommen zeichnet nicht nur die wichtigsten Ereignisse der römischen Republik von ihren Anfängen bis zur Ermordung Caesars und Ciceros nach, sondern behandelt auch wichtige Themenbereiche, wie das Bundesgenossen- und Provinzialsystem, die politischen Institutionen und die gesellschaftliche Gliederung des republikanischen Roms.



Jörg Frey, Manuel Nägele (Hgg.): Der Nous bei Paulus und in seiner Umwelt (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

Den anthropologischen Entwürfen, die sich in antiken philosophischen Strömungen herausgebildet haben, ist eines gemeinsam: Der νοῦς (gr. »Vernunft"/"Geist«) nimmt eine zentrale Rolle ein. Die hier versammelten Beiträge einer internationalen Fachtagung in Zürich spüren diesem Wort und seiner Verwendung in einem weiten Kreis von Texten nach und formulieren Implikationen für die Anthropologie des Apostels Paulus.



Konrad Schmid, Jens Schröter: Aux origines de la Bible (Genève: Labor et Fides 2021)

La Bible réunit des écrits très différents, datant de plusieurs millénaires, et pourtant elle se présente sous la forme d’un seul et même livre. Comment cette œuvre extraordinaire a-t-elle vu le jour? Pas à pas, deux éminents chercheurs en sciences bibliques, Konrad Schmid et Jens Schröter, décryptent comment des récits anciens, des chants, des proverbes de sagesse et des lois, mais aussi des lettres adressées aux premières communautés chrétiennes et des récits sur Jésus ont, dans un long processus, donné naissance aux saintes Écritures des juifs et des chrétiens, qui sont lues dans le monde entier. Un livre qui fait le point sur les dernières recherches et propose une formidable vue d’ensemble afin de mieux comprendre comment la formation de la Bible a eu lieu. Traduit de l'allemand par Johannes Honigmann



Konrad Schmid, Literaturgeschichte des Alten Testaments. Eine Einführung — Chinesische Übersetzung

Konrad Schmids „Literaturgeschichte des Alten Testaments. Eine Einführung“ liegt nun auch in chinesischer Übersetzung vor.



Thomas Römer, Konrad Schmid, Axel Bühler (Hgg.): The Joseph Story between Egypt and Israel (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

This volume offers an overview of the current discussion on the origins, composition, and historical contexts behind the Joseph narrative. There is a tendency to date the story (or its original version) to the Persian period, but this volume includes divergent voices about this issue. The volume also shows that scholarly discussion about the historical location of the Joseph story requires to bring together Egyptologists and biblical scholars.



Ruben A. Bühner, Messianic High Christology. New Testament Variants of Second Temple Judaism (Waco: Baylor University Press 2021)

Through a curated set of exegetical comparisons, each between a christological text and one or two messianic texts, Bühner reveals to what extent Second Temple messianism is indeed the primary context for the high Christologies of the New Testament: most New Testament concepts of Christ's divinity are to be understood precisely as part of contemporary discourse within early Jewish messianism. While early understandings of Christ are not simply identical with some other Jewish messianic expectations, they should be understood as deliberate developments in acceptance of and in dialogue with the wider Jewish discourse produced by some Jewish subgroups. As Bühner argues, it was not until the second and subsequent centuries that Jews as well as non-Jewish followers of Christ began to consider the divinity of the messiah as the decisive criterion by which to distinguish between what later would develop into two separate religions.



Konrad Schmid, Die Bibel. Entstehung, Geschichte, Auslegung (München: C.H. Beck 2021)

Kein anderes Buch hat die Welt religiös, kulturell und politisch so stark geprägt wie die Bibel. Konrad Schmid erklärt auf dem neuesten Forschungsstand und im Kontext der altorientalischen und antiken Geschichte, wie Lieder und Erzählungen, Rechtssammlungen und Weisheitslehren, prophetische Verkündigungen, Evangelien und Apostelbriefe entstanden und schließlich von Juden und Christen zu festen Einheiten zusammengefügt wurden. Das "Buch der Bücher" fasziniert bis heute durch seine Geschichten. Wer die Geschichte dahinter kennenlernen will, sollte diese konzise, klare, meisterhafte Einführung lesen.



Daniel Maier, Das Glück im antiken Judentum und im Neuen Testament (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

Daniel Maier untersucht Konzepte des Glücks in der Literatur des Zweiten Tempels. Indem er verschiedene Quellen zu dem Verständnis eines guten Lebens im antiken Judentum analysiert, eröffnet er neue Perspektiven auf neutestamentliche Glückstraditionen, die ohne diesen Hintergrund nicht verständlich sind und in der bisherigen Forschung weitestgehend übersehen wurden. Diese Arbeit wurde mit dem Manfred-Görg-Juniorpreis 2021 ausgezeichnet.



Jörg Frey, Craig R. Koester: Signs and Discourses in John 5 and 6 (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

An den Kapiteln 5 und 6 des Johannesevangeliums lassen sich die zentralen Fragen der Johannesauslegung erörtern. Der vorliegende Band bietet eine Diskussion international renommierter Spezialisten, die diese Texte aus historischen, narratologischen und theologischen Blickwinkeln interpretieren.



Matthias Müller: Grammatik des Bohairischen (Hamburg: Widmaier 2021)

The grammar presents a comprehensive introduction to the Bohairic Coptic dialect. It is divided into 12 chapters covering the major features of the grammar and is augmented by three chapters with short introductions to Bohairic literature, indications of both time reckoning and measurements, as well as an additional chapter introducing patterns specific to the texts of Nitrian monasteries (or better, Sketis). As the grammar is intended for learners, students, and scholars as well as coptologists/egyptologists and linguists, almost all examples are extensively glossed. Furthermore, the book contains extensive annotated texts for reading from the Scripture as well as from literary and even some documentary texts, as well as a glossary to the texts.



Benjamin Schliesser, Jan Rüggemeier, Thomas J. Kraus, Jörg Frey (Hgg.): Alexandria. Hub of the Hellenistic World (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

Das antike Alexandria war eines der zentralen Drehkreuze der hellenistischen Welt und ein kulturelles und religiöses Kaleidoskop. Geschäftsleute und Migrierende, Gelehrte, Philosophen und die religiöse Avantgarde strömten aus aller Welt in diese Metropole. Entsprechend wurde Alexandria zu einem Ort, an dem hellenistische, ägyptische, jüdische und frühchristliche Identitäten entstanden, koexistierten, sich gegenseitigen beeinflussten und miteinander rivalisierten. Die Prozesse der Identitätsbildung sind aus verschiedenen interdisziplinären Blickwinkeln zu beleuchten, um der Vielfalt des urbanen Lebens und dem Reichtum der literarischen und nicht-literarischen Quellen gerecht zu werden. Der vorliegende Band versammelt sechsundzwanzig Beiträge aus den Bereichen der Archäologie, der Alten Geschichte, der Klassischen Philologie, der Religionswissenschaften, der Philosophie, der alttestamentlichen Wissenschaft, der Narratologie, der Judaistik, der Papyrologie und der neutestamentlichen Wissenschaft.



Ulrike Babusiaux: Wege zur Rechtsgeschichte: Römisches Erbrecht, 2. überarb. Auflage (Köln/Wien/Weimar: Böhlau 2021, 2. überarbeitete Auflage)

Der Band "Römisches Erbrecht" in der Reihe Wege zur Rechtsgeschichte von Ulrike Babusiaux ist in einer zweiten,überarbeiteten Auflage erschienen. „Wege zur Rechtsgeschichte“ erschließt das Studiengebiet der Rechtsgeschichte anhand einer Reihe zentraler Einzelthemen. Dies entspricht der differenzierten Vorlesungslandschaft an den Hochschulen sowie der Tatsache, dass die Kanonisierung von Wissen nachlässt. Jeder Band ist auf den Stoff einer einsemestrigen Veranstaltung zugeschnitten und bietet einen spezifischen Zugang zur Rechtsgeschichte. Ziel ist die Vermittlung von Grundwissen und neuen Methoden und nicht die umfassende thematische Abhandlung. Die Stoffbegrenzung geschieht durch Leitfragen: Was ist die zentrale Fragestellung? Was ist an diesem Ausschnitt aus der Rechtsgeschichte für das Studium der Rechtswissenschaften besonders wichtig? Was sind die wesentlichen Schwerpunkte, Epochen und Zäsuren des Themas? Wie unterscheiden sich die Methoden und Ergebnisse vom modernen Recht oder worin gleichen sie dem modernen Recht? Welche Fragen müssen offen bleiben und können zurzeit nicht beantwortet werden?



Konrad Schmid: Literaturgeschichte des Alten Testaments. Eine Einführung (Darmstadt: wbg 2021, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage)

Wie können wir das Alte Testament besser verstehen? Vor dem Hintergrund einer fast unübersehbar gewordenen Forschungslage bietet Konrad Schmid hier eine zusammenfassende Darstellung der Literaturgeschichte der alttestamentlichen Texte. Dazu wird vor allem verdeutlicht, in welcher historischen Situation diese Teile der Bibel entstanden sind, wie sie sich zu den anderen Zeugnissen der Zeit verhalten und welche Entwicklungsstufen für sie beschrieben werden können. So werden die verschiedenen ›Schichtungen‹ sichtbar, und es wird nachvollziehbar, warum sich der heute bekannte Text herausgebildet hat. Der Band diskutiert die verschiedenen Forschungsansätze zum Thema und ermöglicht so eine gründliche Orientierung in Forschung und Lehre. Die überarbeitete Neuauflage wird durch ein neues Kapitel zur historischen Linguistik als Datierungsmöglichkeit biblischer Texte, zum samaritanischen Pentateuch sowie um elf Abbildungen ergänzt.



Jörg Frey, Friederike Kunath, Jens Schröter (Hgg.), Perspektiven zur Präexistenz im Frühjudentum und frühen Christentum (Tübingen: Mohr Siebeck 2021)

The notion of the preexistence of Christ has often been considered as a problematic mythological idea and marginalized in Biblical scholarship. The contributions of the present volume aim at a new perception of the variety of linguistic forms, semantic horizons, and textual intentions of the relevant texts. The phenomenon is deliberately considered in a wide horizon beyond the New Testament canon. The range of texts includes early Jewish texts on Wisdom and the Messiah; Paul, Hebrews, and Jude, the Gospel of John and Revelation; but also Greek mythological texts, Christian Gnostic traditions, and the Logos theology of the early church. Systematic-theological considerations on temporality and cosmology conclude the volume.



Andreas-Christian Heidel, Das glaubende Gottesvolk. Der Hebräerbrief in israeltheologischer Perspektive (Tübingen: Mohr Siebeck 2020)

Häufig wird dem Hebräerbrief in wissenschaftlichen sowie kirchlichen Verlautbarungen ein negatives Verhältnis zum Judentum bescheinigt oder es wird ihm vorgeworfen, eine „judenfeindliche“ Wirkungsgeschichte durch seine Theologie begünstigt zu haben. Doch anders als häufig kritisiert, wird die alttestamentliche Tradition sowie die Bedeutung Israels im Hebräerbrief gerade nicht marginalisiert. Vielmehr zeigt Andreas-Christian Heidel exegetisch auf, dass sich durch eine israeltheologische Relektüre des theologischen Gesamtzeugnisses des Hebräerbriefs, ausgehend von Hebr 11,39–40, ein ekklesiologischer Heilsplan Gottes in Sachanalogie zu Röm 9–11 formulieren lässt. Dessen Ziel ist die eschatologische Vereinigung des einen glaubenden Gottesvolkes, welches sich durch alle Zeiten, Orte und menschliche Identitäten als ecclesia invisibilis hindurchzieht. Diese Einheit wird durch das Bekenntnis zu Jesus als Christus nicht infrage gestellt, sondern vielmehr darin verbürgt.



Gunther Martin, Federica Iurescia, Severin Hof, Giada Sorrentino (Hgg.), Pragmatic Approaches to Drama. Studies in Communication on the Ancient Stage (Leiden/Boston: Brill 2020)

This volume collects papers on pragmatic perspectives on ancient theatre. Scholars working on literature, linguistics, theatre will find interesting insights on verbal and non-verbal uses of language in ancient Greek and Roman Drama. Comedies and tragedies spanning from the 5th century B.C.E. to the 1st century C.E. are investigated in terms of im/politeness, theory of mind, interpersonal pragmatics, body language, to name some of the approaches which afford new interpretations of difficult textual passages or shed new light into nuances of characterisation, or possibilities of performance. Words, silence, gestures, do things, all the more so in dramatic dialogues on stage.



Philipp Roelli (Hg.), Handbook of Stemmatology. History, Methodology, Digital Approaches (Berlin/Boston: de Gruyter 2020)

Stemmatology studies aspects of textual criticism that use genealogical methods to analyse a set of copies of a text whose autograph has been lost. This handbook is the first to cover the entire field, encompassing both theoretical and practical aspects of traditional as well as modern digital methods and their history. As an art ( ars), stemmatology’s main goal is editing and thus presenting to the reader a historical text in the most satisfactory way. As a more abstract discipline ( scientia), it is interested in the general principles of how texts change in the process of being copied. Thirty eight experts from all of the fields involved have joined forces to write this handbook, whose eight chapters cover material aspects of text traditions, the genesis and methods of traditional "Lachmannian" textual criticism and the objections raised against it, as well as modern digital methods used in the field. The two concluding chapters take a closer look at how this approach towards texts and textual criticism has developed in some disciplines of textual scholarship and compare methods used in other fields that deal with "descent with modification". The handbook thus serves as an introduction to this interdisciplinary field.



Samuel Vollenweider, Antike und Urchristentum. Studien zur neutestamentlichen Theologie in ihren Kontexten und Rezeptionen (Tübingen: Mohr und Siebeck 2020)

Die hier versammelten Aufsätze von Prof. Dr. Samuel Vollenweider bearbeiten zentrale theologische Themen des Neuen Testaments, wie Auferstehung, Monotheismus, Christologie, und ihre Einbettung in die antike Kultur. Ein besonderes Interesse gilt der Theologie des Paulus, dem Stellenwert der antiken Philosophie im Frühchristentum sowie den Rezeptionen biblischer Texte in der Geschichte des Christentums.



Benjamin Hartmann, The Scribes of Rome. A Cultural and Social History of the Scribae (Cambridge: Cambridge University Press 2020)

In a society in which only a fraction of the population was literate and numerate, being one of the few specialists in reading, writing and reckoning meant the possession of an invaluable asset. The fact that the Roman state heavily relied on these professional scribes in financial and legal administration led to their holding a unique position and status. By gathering and analysing the available source material on the Roman scribae, Benjamin Hartmann traces the history of Rome's public scribes from the early Republic to the Later Roman Empire. He tells the story of men of low social origin, who, by means of their specialised knowledge, found themselves at the heart of the Roman polity, in close proximity to the powerful and responsible for the written arcana of the state – a story of knowledge and power, corruption and contested social mobility.



Ruben A. Bühner, Hohe Messianologie. Übermenschliche Aspekte eschatologischer Heilsgestalten im Frühjudentum (Tübingen: Mohr Siebeck 2020)

Dr. Ruben A. Bühner unterzieht erstmals alle relevanten messianischen Texte der Hebräischen Bibel, der Septuaginta, aus Qumran und den alttestamentlichen Pseudepigraphen einer historisch-philologischen Analyse und diskutiert sie mit Fokus auf traditions- und rezeptionsgeschichtliche Perspektiven.



Fabian Zogg (Hg.), Appendix Vergiliana (Berlin/Boston: de Gruyter 2020)

Dieser Band versammelt eine Sammlung von Gedichten, die Virgil traditionell zugeschrieben werden und wahrscheinlich nicht von ihm stammen, zusammen mit einer Biographie von Virgil. Alle Texte wurden neu ins Deutsche übersetzt, einige wenige Gedichte wurden auch neu herausgegeben.



Christoph Heilig, Paulus als Erzähler? Eine narratologische Perspektive auf die Paulusbriefe (Berlin/Boston: de Gruyter 2020)

In der neueren paulinischen Forschung gewann die kritische Bedeutung der impliziten Erzählungen für das Verständnis der Apostelbriefe an Bedeutung. Dr. Christoph Heilig untersucht dies in einer kritischen Analyse mit Hilfe der Erzähltheorie und der Textlinguistik.



Anne Käfer, Jörg Frey und Jens Herze (Hgg.), Die Rede von Gott Vater und Gott Heiligem Geist als Glaubensaussage (Tübingen: Mohr Siebeck 2020)

Dieser Band präsentiert eine Interpretation der ersten und dritten Affirmation des Apostelbekenntnisses als einen Dialog zwischen biblischen Studien und systematischer Theologie. Historische, biblische und systematische Perspektiven auf die Aussagen über Gottes Schöpfung, das Wirken des Heiligen Geistes, das Wesen der Kirche und die Entwicklung des Glaubensbekenntnisses selbst werden in 26 ineinander greifenden interpretativen und diskursiven Beiträgen dargestellt.



Grazer Matthias, Leypold, Christina, Mohr, Martin, Thiermann Ellen (Hgg.), Klassik – Kunst der Könige. Kings and Greek Art in the 4th Century BC (Rahden/Westf.: VML Verlag Marie Leidorf 2020)

Dr. Christina Leypold und Dr. Martin Mohr haben zusammen mit PD Dr. Matthias Grawehr und Dr. Ellen Thiermann die Akten einer Tagung an der Universität Zürich herausgegeben, welche der Kunst, der Architektur und dem kulturellen Leben im 4. Jahrhundert v. Chr. gewidmet war.



Babusiaux, Ulrike, Mantovani, Dario, Le istituzioni di Gaio: avventure di un bestseller. Trasmissione, uso e trasformazione del testo

Prof. Dr. Ulrike Babusiaux hat zusammen mit Prof. Dr. Dario Mantovani die „Abenteuer“ der Insitutionen des Gaius untersucht, eines Handbuches aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., mit dem viele zeitgenössischen Zivilgesetzbücher verbunden sind.



Hächler, Nikolas, Näf, Beat, Mauern gegen Migration? Spätrömische Strategie, der Hochrhein-Limes und die Fortifikationen der Provinz Maxima Sequanorum – eine Auswertung der Quellenzeugnisse (Regensburg: Schnell & Steiner 2020)

Dr. Nikolas Hächler und Prof Dr. Beat Näf haben zusammen mit Prof. Dr. Peter-Andrew Schwarz die strategische Funktion der Befestigungen, welche die Römer in der Provinz Maxima Sequanorum bauten, untersucht.



Jörg Frey, Martin Wallraff (Hfg.), Petrusliteratur und Petrusarchäologie. Römische Begegnungen (Tübingen: Mohr Siebeck 2020)

Die Beiträge dieses Buches behandeln die frühe Petrusliteratur innerhalb und ausserhalb des Neuen Testaments sowie die archäologische und kirchliche Petrustradition in Rom, wie sie seit dem zweiten Jahrhundert bezeugt ist.



Carmina Anacreontea. Griechisch/Deutsch, herausgegeben und übersetzt von Silvio Bär, Manuel Baumbach, Nicola Dümmler, Horst Sitta und Fabian Zogg (Stuttgart: Reclam Hardcover 2014; Paperback, aktualisierte Ausgabe 2020)

Aktualisierte Ausgabe der Neuübersetzung von den mehr als 60 Gedichten der sogenannten Carmina Anacreontea, die zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 6. Jahrhundert n. Chr. entstanden sind, und gern bei Gastmählern rezitiert waren.



Ritter-Schmalz, Cornelia, Schwitter, Raphael (Hgg.), Antike Texte und ihre Materialität. Alltägliche Präsenz, mediale Semantik, literarische Reflexion (Berlin/Boston: de Gruyter 2019)

Texte sind im antiken Alltag in vielfältiger Weise materiell präsent: als in Stein gemeißelte Grabepigramme, auf Tonscherben gepinselte Abrechnungen oder in Buchrollen inszenierte Gedichte. Die Materialität der unterschiedlichen Medienformate macht Text überhaupt erst begreif- und lesbar. Darüber hinaus sind die materiellen Dimensionen eines Textes nicht nur untrennbar mit seinen Gebrauchskontexten und Sinnpotentialen verbunden. Die spezifische Semantik des Mediums prägt auch jeden Text und seine Rezeption entscheidend mit. Das Bewusstsein um die zentrale Bedeutung der Materialität zeigt sich in den schrifttragenden Artefakten selbst, spiegelt sich aber ebenso in metapoetischen und -medialen Reflexionen griechischer und römischer Autoren. Die sechzehn Beiträge des Bandes gehen dem komplexen Zusammenspiel von materieller Präsenz, medialer Semantik und literarischer Reflexion aus der Sicht der Klassischen Philologie, der Alten Geschichte, der Archäologie und der Rechtsgeschichte nach. Die Publikation zielt darauf ab, aktuelle Forschungsansätze zur Materialität antiker Texte zwischen Lebenswelt und Lesewelt in einen interdisziplinären Dialog zu setzen.



Babusiaux, Ulrike, Igimi, Mariko (Hgg.), Roman Law and Current Legal Debates (Wien: Böhlau 2019)

Das römische Recht hat die Tradition des Civil law geprägt, aber ohne Zweifel auch das Common law beeinflusst. Die Rechtsinstitute und die rechtliche Argumentation, welche im Corpus iuris civilis gesammelt sind, stehen in Westeuropa seit über tausend Jahren im Zentrum juristischer Studien und bilden auch im Japanischen Recht seit der Meiji-Ära einen wichtigen Bezugspunkt. Allerdings erlaubt das römische Recht nicht nur einen Zugang zu den historischen Grundlagen des modernen Rechtsdenkens; vielmehr kann es auch als Instrument zum tieferen Verständnis und zur Analyse aktueller Rechtsprobleme dienen. Die internationale Tagung an der Universität Kyushu im Februar 2016 verfolgte den Zweck, anhand ausgewählter Rechtsfragen den zeitlosen Wert des römischen Rechts auch für die Herausforderungen der heutigen Jurisprudenz aufzuzeigen.



Sassi, Islème, Paulinus und sein Nola (Basel/Berlin: Schwabe 2019)

In Nola lag der heilige Felix bestattet, der dort im 3. Jahrhundert als Confessor gewirkt hatte. Paulinus baute die Stätte prächtig aus: Er renovierte bestehende Gebäude und errichtete eine neue Basilika; auch Unterkünfte für Pilgernde wurden eingerichtet. Mit diesen Massnahmen schuf Paulinus die materiellen Voraussetzungen dafür, aus Nola einen bedeutenden Pilgerort zu machen. Nun aber musste das Zentrum beworben werden; potenzielle Besucherinnen und Besucher mussten erfahren, was es bei Paulinus zu sehen und zu erleben gab und weshalb sich eine Reise nach Nola zum heiligen Felix lohnte. Der Band zeigt an einer Vielzahl von Beispielen, wie Paulinus in seinen Briefen und Gedichten die Vorteile anpreist, die eine Pilgerreise nach Nola für das Dies- und Jenseits in Aussicht stellte.



Frey, Jörg, Qumran, Early Judaism, and New Testament Interpretation (Tübingen: Mohr Siebeck 2019)

The articles collected here present the fruits of 25 years of scholarship on Qumran and the New Testament. The author situates the New Testament within the pluralistic context of Second Temple Judaism, presents detailed overviews on the discoveries from Qumran, the source value of the ancient texts on the Essenes, the interpretation of the archaeological site, the various forms of dualism within the texts, the development of apocalyptic thought, Qumran meals, and scriptural authority in the Scrolls. He evaluates the various patterns of relating Jesus and the apostles to the Scrolls or the Qumran community, presents methodological reflections on comparisons and detailed surveys of the most important insights from the Qumran discoveries for the understanding of Jesus, Paul, and the Fourth Gospel. This volume demonstrates how the discovery of the Scrolls has influenced and changed New Testament scholarship.



Frey, Jörg, Clivaz, Claire, Nicklas, Tobias (Hgg.), Between Canonical and Apocryphal Texts. Processes of Reception, Rewriting, and Interpretation in Early Judaism and Early Christianity (Tübingen: Mohr Siebeck 2019)

The present volume aims at a comparative study of the processes of reception, rewriting and interpretation between canonical and apocryphal texts in early Jewish and early Christian literature. A closer look at the respective developments in both corpora of literature can open up new perspectives for understanding the developments and changes between texts that were already considered authoritative, and their reception in new, 'parabiblical' or 'apocryphal' compositions. The way of reception may also influence the perspective on canonical texts. The range of texts considered includes the LXX, Targumim and Pesharim, books such as Jubilees, the Genesis Apocryphon, the Gospel of Thomas, and Apocryphal Acts, traditions about Esther, Ezra, Manasseh, Peter and Paul, depictions of hell from Enoch to the Apocalypse of Paul, and the development of miracle stories.



Frey, Jörg, den Dulk, Matthijs, van der Watt, Jan (Hgg.), 2 Peter and the Apocalypse of Peter: Towards a New Perspective (2019)

In the 2016 Radboud Prestige Lectures, published in this volume, Jörg Frey develops a new perspective on 2 Peter by arguing that the letter is dependent on the Apocalypse of Peter. Frey argues that reading 2 Peter against the backdrop of the Apocalypse of Peter sheds new light on many longstanding interpretative questions and offers fresh insights into the history of second-century Christianity. Frey’s lectures are followed by responses from leading scholars in the field, who discuss Frey’s proposal in ways both critical and constructive.



Frey, Jörg, Rupschus, Nicole (Hgg.), Frauen im antiken Judentum und im frühen Christentum (Tübingen: Mohr Siebeck 2019)

Der vorliegende Sammelband thematisiert in einem weiten historischen Rahmen die rechtliche und soziale Stellung und Rolle von Frauen im antiken Judentum, im frühen Christentum und in der griechisch-römischen Welt. Herangezogen werden dokumentarische Texte aus Ägypten und der Judäischen Wüste, ausgewählte Texte vom Toten Meer sowie Zeugnisse aus der jüdisch-hellenistischen, frühchristlichen und rabbinischen Überlieferung. Thematisiert werden Fragen der liturgischen und gottesdienstlichen Funktion von Frauen, ihre rechtliche Stellung im Blick auf Ehe und Besitz, Frauenfrömmigkeit und Reinheitspraxis, konkrete Probleme des Alltagslebens, aber auch narrative Rollenbilder und Typisierungen. Die enge Verknüpfung historischer Quellenarbeit mit Ansätzen der Genderforschung dient dabei der präziseren Wahrnehmung der Konstruktion von Frauenbildern und ihrer Wirksamkeit in den verschiedenen antiken Kontexten.



Culpepper, R. Alan, Frey, Jörg (Hgg.), Expressions of the Johannine Kerygma in John 2:23 – 5:18. Historical, Literary, and Theological Readings from the Colloquium Ioanneum 2017 in Jerusalem (Tübingen: Mohr Siebeck 2019)

The essays in this volume from the 2017 session of the Colloquium Ioanneum in Jerusalem treat aspects of John 2:23–5:18, employing a variety of methods. These early chapters present interpreters with a challenging series of issues, including the strategy of revelation in John 3–4, the characterization of Nicodemus, the only references to the kingdom of God in John, Jesus' role as Son of Man, the erga concept in the Fourth Gospel and the references to John's baptism and Jesus' baptism, the background and universal program of the narrative of the encounter between Jesus and the Samaritan woman, the universal program in John 4, and the harvest proverbs in John 4:35–38. The last two essays explore the characterization of the royal official in John 4:46–54 and the evidence for associating the Pool of Bethzatha with healing. The essays demonstrate the astuteness of an observation made by Adele Reinhartz: the closer we look at a text the more it »pixilates« and the more open to interpretation it becomes.



Leuenberger-Wenger, Sandra, Das Konzil von Chalcedon und die Kirche: Konflikte und Normierungsprozesse im 5. und 6. Jahrhundert (Leiden/Boston: Brill 2019)

In „Das Konzil von Chalcedon und die Kirche: Konflikte und Normierungsprozesse im 5. und 6. Jahrhundert“ entwirft Sandra Leuenberger-Wenger anhand der Konzilsakten ein neues Bild von der Bedeutung dieses Konzils für die Kirche. Sie zeigt die Verknüpfung des christologischen Streits mit weiteren kirchlichen Konfliktfeldern wie dem Status und der Autorität einzelner Bischofssitze und des Mönchtums. Die Untersuchung betont die Bedeutung des zweiten Konzilsteils für die Entwicklung der Kirche und macht deutlich, wie die Regulierungen auf kirchenpolitischer und struktureller Ebene die Rezeption des Konzils entscheidend mitbestimmten. Die Auswertung eines breiten Quellenmaterials verortet das Konzil und seine schwierige Rezeption in den spätantiken Transformationsprozessen des Römischen Reichs im Übergang zum Mittelalter und deutet die Konflikte um die Glaubensdefinition im Horizont der umfassenderen Ablehnung einer zunehmend institutionalisierten byzantinischen Reichskirche.



Riedweg, Christoph (Hrsg.), Philosophie für die Polis. Akten des 5. Kongresses der Gesellschaft für antike Philosophie 2016 (Berlin: de Gruyter 2019)

Die politische Philosophie der Antike erstreckt sich in ihrer Wirkung und Relevanz bis in die heutige Zeit. Der vorliegende Band versammelt Beiträge zu ihren vorsokratischen Anfängen, zu Platon und Aristoteles als den unumstrittenen Protagonisten sowie zu den hellenistischen Schulen, berücksichtigt aber genauso auch kaiserzeitliche, spätantike und frühislamische Denker. Das antike Nachsinnen über Politik wird in seiner ganzen historischen Breite und in seiner ungebrochenen Aktualität vorgestellt. Die Beiträge der Publikation gehen zurück auf Vorträge, die im Rahmen des V. internationalen Kongresses der Gesellschaft für antike Philosophie (GANPH) 2016 in Zürich gehalten wurden.



Schellenberg, Annette, Krüger, Thomas, Sounding Sensory Profiles in the Ancient Near East (Atlanta: Society of Biblical Literature 2019)

For several decades sociologists and cultural anthropologists have intensively researched the role of the senses in a variety of cultures, and their studies show how diverse cultures understand and evaluate the five or more senses differently. In this collection of eighteen essays, biblical and ancient Near Eastern scholars, as well as cultural anthropologists, apply the questions and methods from anthropological and sociological studies to Israel, Mesopotamia, and Egypt. Experts offer insights into the meaning of the senses in the ancient world, examining the classical senses (seeing, hearing, touching, smelling, tasting) as well as other senses (such as kinesthesis and the sense of balance) and sense-related issues (such as disgust, sensory imagination, and disabilities). This collection provides a stimulus and a basis for students and scholars to explore the senses in the ancient Near East. (open access)



Schmid, Konrad, Schröter, Jens, Die Entstehung der Bibel. Von den ersten Texten zu den heiligen Schriften (2019)

Die Bibel versammelt ganz unterschiedliche Schriften aus über tausend Jahren und wirkt doch wie ein Buch. Wie kam es zu diesem Wunderwerk? Konrad Schmid und Jens Schröter erklären, wie aus alten Erzählungen, Liedern, Weisheitssprüchen und Gesetzten, aus Briefen an frühchristliche Gemeinden und Erzählungen über Jesus in einem langen Prozess heilige Schriften von Juden und Christen hervorgingen,die heute überall auf der Welt gelesen werden. Mit ihrem wunderbar verständlich geschriebenen Buch liegt nach Jahrzehnten erstmals wieder ein Überblick über die Entstehung der Bibel auf dem neuesten Forschungsstand.



Konrad Schmid: A Historical Theology of the Hebrew Bible ( Grand Rapids Michigan : William B Eerdmans Publishing Company 2019)

Buchcover

In this meticulously researched study, Konrad Schmid offers a historical clarification of the concept of “theology.” He then examines the theologies of the three constituent parts of the Hebrew Bible—the Torah, the Prophets, and the Writings— before tracing how these theological concepts developed throughout the history of ancient Israel and early Judaism. Schmid not only explores the theology of the biblical books in isolation, but he also offers unifying principles and links between the distinct units that make up the Hebrew Bible. By focusing on both the theology of the whole Hebrew Bible as well as its individual pieces, A Historical Theology of the Hebrew Bible provides a comprehensive discussion of theological work within the Hebrew Bible.



Griechische Kleinepik, herausgegeben und übersetzt von Manuel Baumbach, Horst Sitta und Fabian Zogg (Berlin: de Gruyter 2019)

Greek short epic poetry is among the most diverse and richest sub-genres of the epic. Epyllia were created since the earliest times in a colorful diversity of forms and compositions. Some of them retell far-flung myths, often working in mixed genres, tending to humorously rework or even undermine established versions. The volume compiles six of the most important and historically influential short epics.



Konrad Schmid, Theologie des Alten Testaments (Tübingen: Mohr Siebeck 2019)

Konrad Schmid diskutiert in diesem Band den Theologiebegriff in Anwendung auf die Bibel sowie die Vielgestaltigkeit des biblischen Kanons. Er erhebt weiter die theologischen Prägungen der Bücher und Sammlungen des Alten Testaments und bietet eine Skizze zur Theologiegeschichte des Alten Testaments sowie eine thematisch orientierte Darstellung wichtiger Themen alttestamentlicher Theologie.



Lukas Thommen, Archaisches und klassisches Griechenland Stuttgart: Kohlhammer 2019)

Die archaische und klassische Zeit Griechenlands stellt mit ihren politischen und geistigen Innovationen ein faszinierendes Kapitel abendländischer Geschichte dar. Einen Höhepunkt bildet im 5. Jh. v. Chr. die athenische Demokratie, deren kulturelle Errungenschaften wegweisend wurden. Diese Epoche des Glanzes war zugleich von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen begleitet, die immer wieder zu Leid und Elend führten, aber auch eine vertiefte Beschäftigung mit der menschlichen Existenz hervorriefen. Das vorliegende Überblickswerk zeichnet die wichtigsten historischen Etappen vom Zeitalter Homers bis zur Niederlage der Griechen gegen die Makedonen (ca. 750–338 v.Chr.) nach. Dabei werden grundlegende Prozesse, wie die Entstehung der Polis und des politischen Denkens, nachgezeichnet sowie die wesentlichen Grundzüge der griechischen Gesellschaft und Kultur erläutert.