ZAZH
ZAZH-Newsletter 2022/1 – Januar bis März

Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne senden wir Ihnen zum Jahreswechsel den Newsletter des ZAZH – Zentrum Altertumswissenschaften Zürich für die ersten drei Monate des Jahres 2022.

Nach Naturkatastrophen und Epidemien rückt im neuen Jahr die Rolle der Antike für die Ausbildung europäischer Identitäten ins Zentrum unserer Aktivitäten.
Zum Auftakt laden wir Sie am 22. Februar 2022 herzlich zum Podium „Sich sammeln? Identitätskonstruktionen im Museum“ mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, dem Präsidenten der Stiftung Preussischer Kultursitz, und der Direktorin des Schweizerischen Nationalmuseums Denise Tonella ein. Prof. Dr. Andreas Victor Walser wird die Veranstaltung moderieren. Damit leiten wir unsere vierte interdisziplinäre Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa? Variationen der Bezugnahme auf die Antike in der Entwicklung europäischer Identitäten“ ein.

Unsere für Februar geplante zweite internationale ZAZH-Tagung „Identitätskonstruktionen. Zur Rolle der Antike für die europäische und aussereuropäische Selbstfindung“ müssen wir aufgrund der sich verschärfenden Pandemielage leider verschieben. Sie wird neu vom 1. bis 3. September 2022 stattfinden. Wir hoffen, dass dann eine Präsenztagung möglich sein wird, die den direkten Kontakt und einen lebendigen wissenschaftlichen Austausch erlaubt. Über die Details zur Tagung informieren wir Sie später ausführlicher.

Bereits am 29. Januar 2022 möchten wir Sie ebenso herzlich zum diesjährigen Orelli-Tag einladen, der als akademische Gedenkfeier für den 2020 verstorbenen Emeritus für Lateinische Philologie des Mittelalters Prof. Dr. Peter Stotz konzipiert ist. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die ZAZH-Preise 2021 für die beste Masterarbeit und für ein besonders vielversprechendes Nachwuchsprojekt vergeben: Emanuele Rovati erhält den Preis für seine Masterarbeit über „Ptolemy (Early 1st – Mid 2nd c. AD), On Aristotle’s Life, Testament and Writings. Translation and Study“; Schirin Ghazivakili für ihr weit fortgeschrittenes Dissertationsprojekt „Gender in Elamite Religion and its Relation to Religious Agency“.

Gerne weisen wir Sie schon jetzt auf den Ferienkurs Latein II für Gymnasiast:innen hin, der vom 25. bis 28. April 2022 durchgeführt wird. In Kürze folgen hierzu weitere Informationen.

Wie üblich sind alle Hinweise dieses Newsletters auch auf unserer Homepage www.zazh.uzh.ch zu finden. Grundsätzlich ist geplant, alle Veranstaltungen im Präsenzmodus durchzuführen. Da sich aber aufgrund der Corona-Situation auch kurzfristig Änderungen ergeben können, möchten wir Sie bitten, jeweils die aktuellen Informationen dort zu konsultieren.

Nun wünschen wir Ihnen allen von Herzen einen guten Jahresbeginn und hoffen, dass wir Sie auch 2022 wieder bei der einen oder anderen unserer Veranstaltungen begrüssen dürfen!

Mit vielen herzlichen Grüssen,

ZAZH – Zentrum Altertumswissenschaften Zürich, UZH
Prof. Dr. Christoph Riedweg, Vorsitzender ZAZH
Prof. Dr. Andreas Victor Walser, Stellvertretender Vorsitzender ZAZH
Barbara Holler, Geschäftsführerin ZAZH

Januar 2022
20. Januar 2022, 17:30 Uhr, Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, 8001 Zürich, Auditorium Willy G. S. Hirzel Fokusveranstaltung „Deep Fakes. Arts and Its Double“
Anlässlich der Lausanner Ausstellung „Deep Fakes. Arts and Its Double“ findet im Landesmuseum Zürich eine Fokusveranstaltung mit Keynotes und Roundtable statt.
Die Keynotes halten Prof. Dr. Sarah Kenderdine (Digitale Museologie, EPFL), Prof. Dr. Anne Bielman (Institut d'archéologie et des sciences de l'Antiquité, UNIL), Dr. Patrick Michel (Collart-Palmyra-Projekt, UNIL) und Dr. Michel Al Maqdissi (Département des Antiquités orientales, Musée du Louvre).
Beim Roundtable „Social impact of reconstruction“ diskutieren Benno Widmer (Leiter Museen und Sammlungen, BAK), Dr. Maja Kominko (ALIPH Foundation, Scientific Director), Dr. Michel Al Maqdissi (Département des Antiquités orientales, Musée du Louvre) und Prof. Dr. Andreas Victor Walser (ZAZH, UZH) miteinander.
Der Eintritt ist frei, eine Reservation ist obligatorisch.
29. Januar 2022, 14 Uhr, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, KOL-G-201 (Aula) Orelli-Tag
Der 12. Orelli-Tag findet als Gedenkveranstaltung für Prof. Dr. Peter Stotz statt. Prof. Dr. Jan Ziolkowski (Harvard University) hält den Festvortrag zu „Medieval Latin Grammar across Three Millennia“, Prof. Dr. David Ganz und Katharina Theil MA (beide UZH, Kunsthistorisches Institut) sprechen zu „Patchwork an einer Prachthandschrift. Der Einband des St. Galler Evangeliars in Paris (BnF lat. 9453)“.
Anschliessend erfolgt die Vergabe der ZAZH-Preise 2021. Emanuele Rovati erhält den Preis für die beste Masterarbeit, Schirin Ghazivakili den Preis für ein besonders vielversprechendes Dissertationsprojekt.
Februar 2022

22. Februar 2022, 18:15 Uhr, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, KOL-G-201 (Aula)
 ZAZH-Podium mit Hermann Parzinger, Denise Tonella und Andreas Victor Walser
Das Podium „Sich sammeln? Identitätskonstruktionen im Museum“ mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger (Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz), Denise Tonella (Direktorin des Schweizerischen Nationalmuseums) und Prof. Dr. Andreas Victor Walser (UZH, Historisches Seminar) bildet den Auftakt zur vierten interdisziplinären ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“.
März 2022

1. März 2022, 18:15 Uhr, Rämistrasse 69, 8006 Zürich, SOC-F-106
 ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“
Prof. Dr. Jörg Frey (Theologisches Seminar, Universität Zürich) spricht zu „Paulus, Luther und das ‚Introspektive Gewissen des Westens’. Zur theologischen und kulturellen Wirkung des jüdischen Heidenapostels“.

8. März 2022, 18:15 Uhr, online
 ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“
Prof. Dr. Peter Adamson (Spätantike und arabische Philosophie, LMU München) spricht zu „Altgriechische Philosophie in arabischer Übersetzung“. Der Vortrag findet online statt, den Zoom-Link finden Sie auf der Seite der Ringvorlesung.
9. März 2022, 19.30 Uhr, Raumangabe folgt Hellas-Vortrag Dr. Katerina Karakasi
Dr. Katerina Karakasi (Frankfurt a. M.) spricht zu
„Die Archaischen Koren und Kuroi. Ein Vorschlag für ihre Deutung“. Vorher, ab 19 Uhr, findet an diesem Abend die Mitgliederversammlung statt.
Der Vortrag ist in Präsenz geplant (mit Covid-Zertifikat) und wird gleichzeitig online übertragen. Für den Zoom-Link kontaktieren Sie bitte den Aktuar des Vereins.

15. März 2022, 18:15 Uhr, Rämistrasse 69, 8006 Zürich, SOC-F-106
 ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“
Prof. Dr. Christoph Riedweg (Seminar für Griechische und Lateinische Philologie, Universität Zürich) spricht zu „Ein europäisches Menschenbild? Beobachtungen zur platonischen Anthropologie“.

22. März 2022, 18:15 Uhr, Rämistrasse 69, 8006 Zürich, SOC-F-106.
 ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“
Prof. Dr. Ulrike Babusiaux (Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Zürich) spricht zu „Interpretatio romana— die römische condictio als Argument des modernen Bereicherungsrechts“.

29. März 2022, 18:15 Uhr, Rämistrasse 69, 8006 Zürich, SOC-F-106.
 ZAZH-Ringvorlesung „Europäische Antike – Antikes Europa?“
Prof. Dr. Carmen Cardelle (Seminar für Griechische und Lateinische Philologie, Universität Zürich) spricht zu „Venus, Cupido und die christliche Liebe: mittelalterliche Ansichten“.

Für weitere Informationen vgl. Sie auch den ZAZH-Kalender auf unserer Website, der laufend ergänzt wird.

Medien
Zürcher Altertumswissenschaften in den Medien
  • Dr. Daniel Maier erklärt im Grossen Weihnachtsinterview, warum die Bibel auch ein Ratgeber zum Glück ist. Tagblatt (Annika Bangerter, 24. Dezember 2021).
  • Wie ein assyrischer Schuppenpanzer nach China kommt und was sich daraus in Bezug auf Kulturkontakte und Rüstungstechnologie schliessen lässt, erklärt Dr. Patrick Wertmann in einem Beitrag auf Spektrum.de (Karin Schlott, 8. Dezember 2021).
  • Im Beitrag „Schule des Glücks“ im aktuellen UZH Magazin werden Dr. Daniel Maier und seine Forschung zu Glücksvorstellungen im antiken Judentum und im Neuen Testament vorgestellt. UZH Magazin (Roger Nikl, 28. Oktober 2021).
Videos, Audios und Fotos

Alle unsere Veranstaltungen werden aufgezeichnet. Sie finden die Videopodcasts der Vorträge, darunter der beiden ZAZH-Lectures von Prof. Dr. Mark Geller und Prof. Dr. Merle Eisenberg im letzten Herbst, auf unserer Website unter Videos und Audio sowie auf unserem Youtube-Kanal.

Wenn Sie die Vorträge lieber nur anhören möchten, finden Sie alle Audio-Dateien auf unserem SoundCloud-Profil sowie auf Spotify.

Unsere Veranstaltungen werden ebenfalls fotografisch dokumentiert.

Neuerscheinungen von ZAZH-Mitgliedern der letzten drei Monate

 Jörg Frey, Nadine Ueberschaer (Hg.): Johannes lesen und verstehen. Im Gespräch mit Jean Zumstein (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2021)
Der Band dokumentiert ein Symposium an der Universität Zürich anlässlich des 75. Geburtstags von Prof. Dr. Jean Zumstein. Er bietet in thematischer Vielfalt ein Gespräch mit den Forschungen des Jubilars zum Johannesevangelium. Die einzelne Beiträge reflektieren die bleibende Bedeutung des narratologisch begründeten, hermeneutisch und theologisch ausgerichteten Ansatzes der Johannesauslegung Zumsteins und diskutieren sie vor allem anhand der johanneischen Abschiedsreden und Ostererzählungen im Kontext der neuesten Forschungsentwicklungen zum vierten Evangelium. Reflexionen zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Evangeliums bei Antoine de Saint-Exupérie runden den Band ab.
Weitere Informationen

 Jörg Frey: Tanulmányok az Apokalipsizishez (Debrecen: Reformierte Theologische Universität Debrecen 2021)
Jörg Freys „Studien zur Apokalypse“ liegen nun auch in ungarischer Übersetzung vor. Übersetzt von Hajnalka Ravasz, herausgegeben in der Reihe Patmos-Bibliothek (Bd. 12) und mit einem Nachwort von Imre Peres.

 Konrad Schmid, Jens Schröter: The Making of the Bible (Cambridge, Mass: Harvard University Press 2021)
The Bible as we know it today is best understood as a process, one that begins in the tenth century BCE. In this revelatory account, a world-renowned scholar of Hebrew scripture joins a foremost authority on the New Testament to write a new biography of the Book of Books, reconstructing Jewish and Christian scriptural histories, as well as the underappreciated contest between them, from which the Bible arose.
Recent scholarship has overturned popular assumptions about Israel’s past, suggesting, for instance, that the five books of the Torah were written not by Moses but during the reign of Josiah centuries later. The sources of the Gospels are also under scrutiny. Konrad Schmid and Jens Schröter reveal the long, transformative journeys of these and other texts en route to inclusion in the holy books. The New Testament, the authors show, did not develop in the wake of an Old Testament set in stone. Rather the two evolved in parallel, in conversation with each other, ensuring a continuing mutual influence of Jewish and Christian traditions. Indeed, Schmid and Schröter argue that Judaism might not have survived had it not been reshaped in competition with early Christianity.

Translated by Peter Lewis
Weitere Informationen
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